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1. Geschichte des Altertums - S. 297

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 56. Die Soldatenkaiser und die Flavier. 297 der Beobachtung dieses Ausbruches wurde der wißbegierige Naturforscher Plinius der Ältere durch den Qualm erstickt*). Auf Titus folgte sein ihm durchaus unähnlicher Bruder Domitian. *) Ein Augenzeuge, der jüngere Plinius und Neffe des vorgenannten, welcher mit seiner Mutter in Misenum war, beschreibt dieses furchtbare Ereignis in zwei uns erhaltenen Briefen. Der an den berühmten Geschichtschreiber Tacitus gerichtete lautet also: „Schon seit mehreren Tagen hatte man das Erdbeben gespürt und sich allmählich an das Wanken und Schwanken der Gebäude gewöhnt. Um 6 Uhr morgens war der Himmel ganz trübe und die Tageshelle noch matt. Da die Gebäude heftig schwankten und der Einsturz drohte, beschlossen die Mutter und ich die Stadt zu verlassen. Das Volk folgte uns scharenweise. Als wir die Häuser hinter uns hatten, machten wir Halt. Die Wagen, welche wir hatten hinausfahren lassen, wurden auf ganz ebenem Felde hin- und hergeworfen und blieben auch dann nicht auf der Stelle, wenn schon Steine untergelegt wurden. Es war, als ob das Meer sich selbst verschlinge und durch die Erderschütterungen gleichsam auf sich selbst zurückgeworfen werde. Wenigstens sahen wir das Ufer vorgerückt und viele auf dem trockenen Sande zurückgebliebene Seettere. Auf der entgegengesetzten Seite zerplatzte eine schreckliche schwarze Wolke, schoß und schleuderte schlangenförmige Feuermassen umher und entlud sich in länglichen Flammengestalten, die wie Blitze aussahen, aber größer waren. Bald ließ sie sich auf die Erde herab und bedeckte die See, umhüllte Eapreä (Capri) und das Vorgebirge von Misenum. Jetzt forderte mich die Mutter dringend zur Flucht auf: ich sei noch jung und werde leicht entrinnen; sie dagegen, durch Alter und Krankheit schwach, wolle gern sterben, wenn sie nur meinen Tod nicht verschulde. Der Mutter Hand ergreifend, ziehe ich sie, während sie laut klagt, daß sie mich aufhalte, nach. Schon fiel Asche auf uns, doch nicht in großer Menge. Ich sehe zurück. Ein dichter Dampf in unserm Rücken kam hinter uns her, wie ein auf die Erde gegossener Strom. Plötzlich wurde es finster, etwa wie wenn man in einem Zimmer das Licht auslöscht. Nun hörte man Frauen jammern, Kinder wimmern, Männer rufen, die einen nach ihren Eltern, andere nach ihren Kindern oder Gatten. Diese bejammerten ihr eignes Geschick, jene das ihrer Angehörigen, viele wünschten sich den Tod aus Furcht vor dem Tode. Falsche Gerüchte tauchten auf und mehrten den Jammer. Es wurde dann wieder ein wenig helle, was uns wie ein Zeichen fernen Feuers vorkam; denn die Finsternis kam wieder und mit ihr ein so heftiger und dichter Aschenregen, daß wir die Asche abschütteln mußten, um nicht erdrückt zu werden. Endlich löste sich die dichte Finsternis in Rauch und Nebel auf; die Sonne kam ganz trüb zum Vorschein, wie bei einer Sonnenfinsternis. Alle Gegenstände zeigten sich verändert, hoch mit Asche, wie mit Schnee bedeckt; das Erdbeben aber dauerte noch fort. Die Städte Herkulanum, Pompeji und Stabiä waren verschwunden." Als man 1711 in jener Gegend, wo Heriulanum einst gestanden

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 146

1877 - Leipzig : Teubner
146 Asta — Astrologia. militärischer Despotenstaat, in welchem man durch den Kriegsdienst zu den ersten Würden gelangte. Ein priesterliches Element blieb zwar, hatte jedoch keinen überwiegenden Einfluß. Die Religion bestand in einem, dem babylonischen ähnlichen, nur in den Namen abweichenden, planetarischen Dienste. Vgl. M. v. Niebuhr, Geschichte Assurs und Babels (1857). M. Duncker, Gesch. des Alterthums, Bd. 1. Asta, 1) mit dem Beinamen regia, römische Kolonie in Hispania Baetica nördlich von Gades. Liv. 39, 21. — 2) eine der bedeutendsten Städte Liguriens, j. Asti, am Zusammenflusse des Urbis und des Tartarus. Astaböras, ’Jorceßoqccg, Fluß in Aethiopien, der sich mit dem Nil vereinigt. Astäkos, ’Jörßfhog, 1) s. Melanippos. — 2) Hafenstadt im westlichen Akarnanien am ionischen Meere, j. Dragameste. Thue. 2, 30. 33. — 3) Eo-lonie der Megarer, von den Athenern verstärkt, im südöstlichen Winkel des gleichnamigen Meerbusens in Bithynien, südlich von Nikomedia; wahrscheinlich hieß sie nun Olbia, bis sie von Lysi-machos zerstört wurde. Mel. 1,19, 4. Strab. 12, 563. Astäpos, "Agtutios, oder Astape, ein Nebenfluß oder Arm des Nil, der die westliche Seite der sogenannten Insel Meroe umfließt, j. Bahar el Azrek. Astarte, syrisch-phoimkische Göttin, welche mit der Aphrodite verglichen wird, auch als ’A&rivuis oder Uexrjvoilr] bezeichnet. Ihr Tempel in Tyros wird besonders erwähnt. Asteria, ’Jozzqioc, Tochter des Titanen Koios und der Phoibe, Schwester der Leto, wurde, als sie den Umarmungen des Zeus entfliehen wollte, in eine Wachtel (ogr-u^) verwandelt, stürzte sich ins aigaiische Meer und wurde eine Insel, Asteria, dann Ortygia, zuletzt Delos (s. d.) genannt. Apollod. 1, 2, 2. Aster ton s. Europa u. Minos. Asterope s. Aisakos. Astrabäkos, ’Jorqüßayiog, ein alter lakonischer Landesheros aus dem Geschlechte der Eurystheuiden, der in Sparta ein Heroon hatte und göttlich verehrt wurde. Mit der Frau des Ariston soll er den Demaratos erzeugt haben. Rät. 6, 69. Astraia s. Dike. Astrologia und Astronomia. Während der classischen Zeit hieß bei den Römern die Sternkunde astrologia; später sonderten sich die Begriffe so, daß die astrologi aus der Konstellation der Gestirne das Schicksal der Menschen beuteten, und die astronomi beit Lauf und bte Verhältnisse der Himmelskörper zu einanber und zur Erbe berechneten. Schon in den allerfrühesten Zeiten würden die Bewohner des Orients durch ihr Leben und ihre Beschäftigung auf die Beobachtung des gestirnten Himmels hingelenkt, doch sind die Angaben über den Grad ihrer astronomischen Kenntnisse verworren und unklar. Von da erhielten die Aegypter ihre Belehrungen, die sie dann bis zu einer bedeutenden Höhe vervollständigten; sie theilten zuerst das Jahr in 365 Tage und 6 Stunden. Noch größere Fortschritte machten ihre Schüler, die Griechen, deren erster Astronom der Philosoph Thales war (600 v. C.). Nach Plntarch stellte er folgende Grundsätze auf: die Erde ist der Mittelpunct des Weltalls, der Monb wirb von der Sonne erleuchtet und die Sonnensinsterniß entsteht in Folge des Durchgangs des Mondes vor der Sonne. Auch soll er nach Rdt. 1, 74. Plin. 2, 9, 12. zuerst eine Sonnensinsterniß vorausgesagt haben. Die ihm von Plutarch ebenfalls beigelegte Behauptung von der Kugelgestalt der Erbe wirb ihm von anberer Seite abgesprochen. Von Späteren werden zum Theil Grundsätze und Behauptungen ausgestellt, die auf überraschende Weise das Richtige andeuteten, z. B. die Behauptung Demokrits (470 v. C.), daß die Milchstraße der Schein unzählig vieler Sterne sei, oder die Lehre der Pythagoreer von der Axenbewegung der Erde, der zufolge Aristarch (270 v. E.) die jährliche Bewegung der Erde um die Sonne aussprach. Indessen waren dies immer nur theoretische Schlüsse und Muthmaßungen; es fehlte dazu die genauere Beobachtung des Himmels, weil weder die Mathematik noch die Mechanik sich zu der erforderlichen Höhe der Ausbildung erhoben hatte. Eudoxos (um 366 v. E.) war der erste, welcher die Specu-lation auf die wirkliche Betrachtung des Himmelsgewölbes zurückführte. Da feine Werke nicht auf uns gekommen sind, so wissen wir von seinen astronomischen Resultaten nur Gelegentliches, z. B. lehrte er nach Sen. quaest. nat. 7, 3. die Bewegung der Planeten. — Aristoteles kehrte wieder zur Speculation zurück. Er behauptet und beweist ausdrücklich die Kugelgestalt der Erde, des Himmels und der Gestirne; die Erde im Mittelpunct des Universums ist unbeweglich. Die Schärfe feiner Beweise ist überraschend, und nur zu bedauern, daß ihm nicht eine größere Erfahrung und Beobachtung zur Seite stand. — Der Seefahrer Pytheas aus Masfilia (284 v. E.) brachte von seinen Reisen nach Norden die Nachricht zurück, daß dort die Sonne 6 Monate lang nicht untergehe, vgl. Plin. 2, 75, 77., was ihm jedoch Niemand glaubte, namentlich von Strabon mehrfach bestritten wird. Auch durch Aristarch aus Samos (um 270 v. C.), wurde die Frage nacki der Entfernung der Himmelskörper sehr scharfsinnig erörtert. Der eigentliche Begründer der Astronomie als Wissenschaft aber ist Hipparch (um 140 v. C.), der zu dem Grundsätze des Eudoxos zurückkehrte, daß man in der Astronomie von den sorgfältigsten Beobachtungen ausgehen müsse, und bnmit hat er für alle späteren Zeiten dieser Wissenschaft den Weg vorgezeichnet. Nach ihm bewegt sich bte Sonne kreisförmig um bte Erbe, doch nicht in gleicher Geschwindigkeit. Die Länge des Jahres berechnete er auf 365 Tage, 5 St., 55 Min. 12 Secunden. Nach Pliuius (2, 9, 12.) hat er den Lauf der Sonne und des Mondes auf 600 Jahre im voraus bestimmt, die Zeiten des Voll- und Neumondes, so wie die Tageslänge angegeben und die Lage der Orte nach Läuge und Breite berechnet. Der letzte Astronom des Alterthums ist Ptolemaios (um 130 n. C.). Er verarbeitete die Entdeckungen des Hipparch und seine eigenen zu einem förmlichen System. Seine Lehre galt unter dem Namen des ptolemaiischen Weltsystems durch das ganze Mittelalter hindurch und kam in der Kürze daraus hinaus: daß die Erde eine Kugelgestalt hat und im Mittelpuncte des kugelrnnben Universums unbeweglich ruht. Sonne, Monb, Planeten und Fixsterne bewegen sich in verschiedenen Entfernungen um sie herum. — Unter den Römern ist kein berühmter Astronom erstanden, weshalb auch Cäsar sich zur Verbesserung des Kalenders den Sosigenes

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 361

1877 - Leipzig : Teubner
Entella — Epameinondas. 361 der Name verschwunden und Gerenia üblich. Ii. 10, 150. 292. Entella, "Ewsua, alte Stadt Siciliens tut westlichen Theile der Insel am Krimissos, sür die Geschichte der Insel zu den Zeiten der Dionyse nicht unwichtig. Diod. Sic. 14, 9. 15, 73. 16, 67. Cic. Verr. 3, 43. 103. Einen Fluß gleichen Namens in Etrurien nennt Ptolemaios. Entoria, die Tochter eines römischen Landmannes, gebar dem Saturn, welcher ihren Vater besucht hatte, 4 Söhne: Janus, Hymnus, Fanstus und Felix, welche von ihrem Erzenger im Weinbau unterwiesen wurden, im berauschten Zustande aber den Großvater tödteten, dann sich selbst das Leben nahmen. Bei einer späteren Hungersnoth, welche man als Strafe des Gottes auslegte, stiftete Lu-tatius Catulns einen Altar mit 4 Gesichtern am tarpejischen Felsen und nannte einen Monat Januar. Vgl. Ikarios. Enyaliosj ’Ewulios, Beiwort des Ares, selten bei Corner als Adjectiv, öfter substantivisch als Name des Gottes.(17. 13, 519. 22, 132. u. anderswo). Einen besondern Dämon dieses Namens wollte man sonst in dem attischen Ephebeneide finden. Jetzt ist das Komma zwischen und ’Ev. gestrichen. Der Name kommt von ’Ewc6, der Personisication des Kriegsgetümmels. Enyo s. Bellona, Gürgo it. Rb ea Kybele. Eordaia, ’Eoqscclcc, od. Eorclia, ’Eoqslk, eine von den illyrischen Eordi bewohnte Landschaft des südlichen Makedoniens am Bcrmiosgebirge und Haliakmonflnß, durch welche die Egnatische Straße ging, mit den Städten Kelle, Arnissa, Phiska und Galadrai. Hdt. 7, 185. Thue. 2, 99. Pol. 18, 16,3.34, 12,8. Liv. 31, 39f. 33, 8. 42,53. 45,30. Eos, ’Hcög, Aurora, die Göttin der Morgenröthe, Tochter des Hyperion und der Theia, Schwester des Helios mtb der Selene. Hesiod. theog. 371. Der Name r]toq, aiol. avag, kommt von arjfii, uveo, wehen, weil mit dem Anfange des Frührvths gewöhnlich Windhauch verbunden ist; fv kommt Aurora von aura. Die rosenfingrige (poöodaxzvzog, „von den fünf blaßrothen, perpen-dicnlär am Horizonte aufsteigenden Lichtstreisen, die man in Kleinasien und Griechenland ^überhaupt im Süden) vor dem Aufgange der Sonne wahrnimmt", Ameis zu Horn. Od. 2, 1.), hellglänzende Göttin imsafrangewande (hqok6ti£7i1os, vgl. Verg. A. 7, 26. Aurora in roseis fulgebat lutea bigis) erhebt sich des Morgens in aller Frühe von ihrem Lager aus dem Okeauos und bringt, indem sie mit ihrem Gespann weißer und röthlicher Rosse ihrem Bruder Helios voran an den Himmel fährt, den Menschen und Göttern das Licht des Tages. So ist sie bei Homer die Göttin des Tagesaufgangs, des Tageslichts im Allgemeinen, aber nicht die Göttin der Tagesdauer; erst bei deu Tragikern wird sie der He-mera gleich, welche bei Hesiod, noch von Eos verschieden, eine Tochter der Nyx und des Erebos ist (theog. 124. vgl. 748.). Die Göttin des Früh-roths, welche noch beim Flimmern der Sterne mit Windeshauch sich hebt, gebar dem Sternenmann Astraios die Winde Argestes, Zephyros, Boreas und Notos, sowie den Heosphoros und die übrigen Sterne (Hesiod. theog. 378); wie die hinwegraffenden Sturmesgöttinnen, die Harpyien, entführt sie Meufchen, jedoch nur, um ihrer Liebe sich zu erfreuen, so den Tithon os, deu Sohn des troj. Königs Laomedon. Zeus gewährte ihr für denselben ewiges Lebsn. Allein sie hatte nicht um ewige Jugend für denselben gebeten; daher trockneten seine Glieder aus und es schwand seine Stimme. Sie verschloß ihn daher in ein Gemach (hymn. in Ven. 3, 219—238.) oder verwandelte ihn in eine Cikade. Die Vergänglichkeit der Schönheit der Eos wird auf den grau gewordenen Gatten übertragen. Sie gebar dem Tithonos den Emathion uud'memuou (Hesiod. theog. 984.), den König der Aithiopen, welcher vor Troja kämpft und von Achilleus erlegt wird. Auch den Orion entführt sie, den Kleitos, den Sohn des Man-tios (Od. 5, 121. 15, 250.), und von dem Gipfel des Hymettos in Attika den Kephalos, den Gatten der Prokris. Ov. met. 7, 700. Einen Cultus hatte Eos nicht. Dargestellt wird sie entweder aus dem Wagen, in prächtiger Gestalt, oder als Führeriu der Sonnenrosse, eine Fackel in der Hand. — Bei den lat. Dichtern ist Aurora ganz gleich mit Eos. ’Exayysxia hieß in Athen die in der Volksversammlung ausgesprochene, bisweilen selbst eidlich bekräftigte Erklärung, eine Criminalklage gegen Jemanden anstellen zu wollen (So-Aiuagluy zivi snayytlleiv), besonders gegen Redner und Staatsmänner, die vor dem Volke austreten wollten, gerichtet, um im Vorwege das in sie gesetzte Vertrauen zu schwächen. ’Ejiayojyri hieß 1) der magische Bannspruch, womit man namentlich die unterirdischen Götter zum Beistände der Menschen oder böse Geister zum Schrecken eines andern heraufbeschwor, oft verbunden mit snco8ri\ — 2) in der Logik und Rhetorik die Jndnction, der Beweis aus der Erfahrung, vom Einzelnen zum Allgemeinen aufsteigend, im Gegensatze des eigentlichen Syllogismos. Epakria s. Attika^ 6. 17. Epakten, fnay.xai! (rjueqcu.), die Ueberschuß-tage, die durch die Zusammenstellung zweier ungleicher Zeiträume entstehen, namentlich die (11 an der Zahl), welche das Sonnenjahr vor dem Mondjahre voraus hat. Epameinondas, 'Enufitivcovsag, boiotisch ’Enu-fuv., der Thebauer, Sohn des Polymnis, aus einer edlen, aber unvermögenden Familie, war um 418 v. C. geboren. Bis zu seinem 40. Jahre verwandte er sein Leben auf körperliche und geistige Ausbildung, besonders hatte auf ihn die Lehre und der Umgang des Pythagoreers Lysis Einfluß, der in seinem Hause eine Freistätte gefunden harte. Flut. mus. 31. Cic. de or. 3, 34. Paus. 9, 13, 1. Nep. Epam. 2. Die politische Richtung der damaligen Pythagoreer bewahrte ihn indeß davor, sich einem beschaulichen Philosophenleben hinzugeben. Seine gymnastischen Uebungen hatten kriegerische Tüchtigkeit zum bestimmten Ziel, und neben Philosophie, Musik und einer strengen Tugendübung, die sich in Entsagung des Sinnenreizes, Verschmähung des Reichthums und aller Weichlichkeit, Selbstverleugnung und Bescheidenheit äußerte, war doch Thätigkeit und Aufopferung für Vaterland und Mitbürger die höchste Idee feines Lebens. Gerade aber weil ihm vielleicht unter allen Griechen die hohe Aufgabe einer Republik zum klarsten Bewußtsein gekommen war, hielt er sich fern von politischen Parteiungen, ob-

4. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 714

1877 - Leipzig : Teubner
714 Mathematische Geographie. soll, inmitten der Weltenhohlkugel schweben, bei Auaximeues soll sie von der in der einen Welthalbkuge! zusammengepreßten Lnst getragen werden, Lenophaues gibt ihr Wnrzeln, die sich bis ins Unendliche erstrecken, während bei Parmen ides, der die Erde vermuthlich auch -noch für scheibenförmig Hielt, sie inmitten eines- Weltsystems ineinander gelagerter Kugeln ruht. Die übrigen Philosvheu behalten in der Regel die Scbeibenform bei, nur Leukippos erklärte, die Gestalt der Erde sei die eines Tympanon, also die einer Kesselpauke. Die Längenausdehnung der bewohnten Erde (17 ouovtisvtj) schätzt H erodot zu 37,000—40,000 Stadien. Nachdem noch Pythagoras die Scheibengestalt und Mittelpunctstellung der Erde ohne jede Bewegung gelehrt, bildeten seine Schüler -allmählich das System zu der Lehre von der Kugelgestalt, ihrer excentrischen Lage und der Kreisbewegung um das Central-seuer mit gleichzeitiger Ächsendrehung aus, und Philolaös machte diese Lehre allgemeiner bekannt, in der auch Sonne, Mond und Planeten Kreisbahnen um das Centralfeuer als Weltenherd beschreiben. Später stellten Hiketas, Ekphan-tos, Herakleides aus Pontos die Vermuthung ans, daß Himmel, Sonne, Mond und Sterne still ständen, die Erdkugel aber mit großer Geschwindigkeit um ihre Axe sich drehe. Scheibe ist die Erde noch bei Sokrates; auch Platon spricht ihr nicht die Kugelform zu und läßt sie unbewegt in der Weltmitte schweben, während sich um sie zunächst Mond und Sonne, dann 5 Planetensphären, und zwar die der Venus zuerst, dann die des Merkur, Mars, Jupiter und Saturn, bewegen. — Erst die Schüler des Sokrates und Platon geben die speculativen Hypothesen aus und wenden sich wirklicher astronomischer Forschung zu, und diese „Mathematiker" (Eudoxos von Knibos, Helikon und Kallippos aus Kyzikos, Philippos aus Opus, Herakleides aus Herakleia in Pontos u. A.) erweisen die Kugelgestalt der Erde und schätzen, wie uns Aristoteles mittheilt, ihren Umfang zu 400,000 Stadien. Aristoteles erwarb sich dadurch um die mathematische Geographie ein großes Verdienst, daß er jene von den „Mathematikern" gewonnenen Kenntnisse zu sammeln, zu ordnen und zu vervollständigen wußte und sie dann zu dem Aufbau seines Weltsystems verwerthete. __©r bewies für die die Vertiefungen ausfüllende Waffer-maffe die Kugeloberfläche und stellte die Erde ohne Axendrehung in die Weltmitte, während um sie 56 Kugelfchalen, theils recht-, theils rückläufig sich bewegend, die himmlischen Erscheinungen bewirken sollten. — Nachdem zuerst Anajitnander eine Erdkarte gezeichnet hatte, die Hekataios von Milet verbesserte, entwarf Dikaiarchos, der Schüler des Aristoteles, ein Weltbild, in welchem er die bewohnte Erde, die er l1/2 mal so lang als breit erklärte, vermittelst eines durch Rhodos gezogenen Parallels in zwei Hälften theilte, so daß er also den ersten Parallelkreis construirte. Eudemos ermittelte die Schiefe der Ekliptik zu 24°, Pytheas gab die erste Messung der Sonnenhöhe vermittelst des Gnomon, Ari-starchos von Samos bestimmte den scheinbaren Sonnendurchmesser, suchte das Verhältniß der Abstände der Sonne und des Monbes von der Erbe festzustellen und sprach mit Bestimmtheit die Ansicht aus, daß die Erde in einem schiefen Kreise um die (Sonne sich bewege und um die eigene Axe sich drehe. Der letzteren Behauptung soll auch Seleukos aus Seleukeia am Tigris (um 150 v. E.) beigepflichtet haben. Da aber keine Beweise beigebracht werden konnten, hielt man die aristotelische Lehre fest, und Archime-des fertigte ein vollständiges Planetarium an, eine kleine Erdkugel in einer gläsernen Sphäre, umkreist von den Planeten in verschiedenen Entfernungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Andere Nachbildungen waren die Ringkugeln oder Armillarsphären des Eratosthenes. — Nachdem neue Schätzungen, wie Archimedes mittheilt, den Erdumfang zu 300,000 Stadien angegeben hatten, unternahm Eratosthenes (276—196 v. C.) die erste und einzige wirkliche Messung der Erdgröße im Alterthum und schloß folgerichtig aus seiner Gradmessung, daß der Erdumfang 250,000 Stadien betrage, eine Zahl, die später willkürlich auf 252,000 Stadien erhöht wurde, um genau 700 Stadien auf einen Grad rechnen zu können. Durch diese Erdmessung, durch seine verbesserte Erdkarte, in der schon mehrere Meridiane und Parallelkreise gezogen sind und endlich durch ein geographisches Werk (Fsaygayltid), das zum ersten Male die Lehre von der Erbe systematisch behanbelt, würde er der Begrünber der wissenschaftlichen Geographie. Hipparch, der große Astronom, stellte behufs genauerer Bestimmung der geographischen Längen eine Finsterniß-tabelle auf und entwarf ferner eine Breitentabelle, welche von Grad zu Grad fortschreitend die für einen jeden der 90 Parallelkreise der nördlichen Hemisphäre berechneten Himmelserscheinungen und Tageslängen verzeichnete. Daraus ergab sich ihm eine Eintheilung der nördlichen Erdhälfte in sog. Klimata, Erdgürtel (Ptolemaios gibt in feiner Geographie deren 21, im Altnagest 38 an), die nach bestimmten Tageslängen abgegrenzt würden. Die Schiefe der Ekliptik wurde in Uebereinstimmung mit Eratosthenes genauer gemessen, und durch ' sorgfältige Beobachtung gelang ihm sogar die Entdeckung der Präcession der Nacht-gleichen und der ungleichen Geschwindigkeit der Sonne in ihrer Bahn, die ihn auf eine excentrische Stellung der Erde in dem Sonnenkreise und demnach auf die richtige Behauptung führte, daß die Sonne im Winter der Erde näher sei. Krates von Mallos verfertigte, abgesehen von der kleinen Erdkugel im Planetarium des Archimedes, den ersten größeren Erdglobus, und Poseidonios aus Apameia, der Freund Ci-cero's, trug durch Wort und Schrift zur Ausbreitung der Lehre von der Erde viel bei, wenn von ihm auch keine eigenen Entdeckungen und Messungen herrühre«. Er billigte unter den neueren Schätzungen diejenige, welche die kleinste Erd-größe, nämlich 180,000 Stadien, für den Erdumfang ergab {Strab. 2, 95.), und die späteren Geographen, zumal Mariuos, Ptolemaios (selbst sogar Eolumbus) behielten biefe Zahl bei, schätzten 'also die Erbe zu klein. Was die Vorgänger und namentlich auch Marinos von Ty-ros auf dem Gebiete der mathematischen Geographie geleistet, faßte Klandios Ptolemaios I in feiner Mcc&r}[iectlhr) avvrcc^ig (Altuagest) zu-

5. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 29

1898 - München : Oldenbourg
Fig. 59. Tetradrachmon Eumenes' I. von Pergamon. Kopf des Philetros; Athena. Fig. 60. Der große Altar zu Pergamon und die Verteilung der Götter an demselben (vgl. Fig. 65 und 66). Triton Amphitrite Saiyrn Dionysos Rhea Ares Nike (Ge) Athena Zeu s Herakles Hebe? Hera [Hephstos] [Mren] [Demeter] Apollon Leto Artemis Hekate Hekate (triformis) Artemis Fig. 62. Hekate und Artemis. Der große Altar wurde wahrscheinlich von König Eumenes Ii. (197159" erbaut. der einem Sockel von etwa 2,50 m erhob sich auf allen vier Seiten und an den Treppenwangen ein Fries, der ursprnglich eine Lnge von etwa 130 m hatte und, 2,30 m hoch, an der Treppe nach und nach' niedriger wird. Der grfste Teil des Frieses ist erhalten und befindet sich im Museum zu Berlin. Die Götter kmpfen gegen die himmelstrmenden Giganten. Gigantenkampf mythisches Abbild fr die Kmpfe der Pergamener mit den Galliern, wie spter des Augustus gegen seine Widersacher (Hr. c. 3, 4;. Auf der Nordseite des Altars steht im Mittelpunkt des Kampfes die Nacht mit den Gestirnen, auf der Sdseite sind neben der Gttin des Tages die grossen Himmelslichter dargestellt. In hnlichem Gegensatz , befinden sich auf der Ostseite die bedeutendsten olympischen Götter und auf der Westseite, durch die Treppe von einander getrennt. Gottheiten des Wassers und der Erde. Die Namen derjenigen Götter, von denen nichts erhalten ist, sind in [] gesetzt. Gesperrt gedruckt sind die Namen der Götter, welche auf den Fig. 6164 abgebildeten Reliefs vorkommen. ^ Phbe Asteria Fig. 61. Phbe (Schwester der Themis) und Asteria (Tochter der Phbe und Mutter der Hekate .

6. Römische Geschichte - S. 6

1881 - Leipzig : Teubner
6 Verschmelz. d. Römer u. Sabiner. Romulus' Tod. am folgenden Tage Romulus heranrückte, um sie ihnen wieder zu entreißen, gingen sie ihm zum Kampfe in die Niederung zwischen Capitolinus und Palatinus entgegen. Die Römer wurden geschlagen, und schon war Romulus, fortgerissen von der allgemeinen Flucht, bis zu dem Thore des Palatinus gelangt, da flehte er verzweifelnd mit erhobenen Händen zu Jupiter, daß er die Flucht seiner Krieger hemme, und gelobte ihm an dieser Stelle als dem „fluchthemmenden" Jupiter (I. Stator) einen Tempel. Sofort standen die Römer und wendeten sich aufs neue gegen den Feind, und nun entstand wieder ein furchtbarer Kampf, dem die geraubten Sabinerinnen ein glückliches Ende machten. Sie stürzten sich nämlich zwischen die Kämpfenden und baten hier ihre Männer, dort ihre Väter und Brüder, daß sie sie nicht zu Waisen, nicht zu Witwen machen sollten und den unseligen Kampf einstellten. Die Kämpfenden senkten die Arme, die Feldherrn traten vor und schlossen Frieden und Freundschaft. Die Sabiner ließen sich in Rom nieder und bildeten fortan mit den Römern eine Gemeinde, über welche Romulus und T. Tatius gemeinsam die Regierung führten. In den Senat, der bisher aus 100 Römern bestanden, wurden noch 100 Sabiner aufgenommen. Das Doppelkönigtum in Rom dauerte nicht lange. Tatius ward in Lavinium erschlagen, und Romulus war nun wieder allein König, und zwar über die latiuischen Römer und die Sabiner. Nachdem er noch mehrere glückliche Kriege geführt, wurde er auf wunderbare Weise nach 37jähriger Regierung der Erde enthoben. Während er nämlich eine Musterung des bewaffneten Volkes hielt, erhob sich plötzlich ein Sturm, und die Sonne verfinsterte sich, daß Dunkelheit auf der Erde lag; unter Donner und Blitz fuhr Mars hernieder und führte seinen Sohn auf feurigem Wagen gen Himmel. Als das Wetter gewichen war und das erschreckte Volk den Thron des Königs leer sah, versank es in Angst und in Trauer. Aber ein Mann von bewährter Glaubwürdigkeit, Julius Proeulus, trat vor das Volk und erklärte, Romulus sei ihm auf dem Wege von

7. Römische Geschichte - S. 89

1881 - Leipzig : Teubner
Krieg m. Perseus. L. Ämil. Paullus. Schl. b.pydna. 89 eben über die Rennbahn hinflogen, betäubt zur Erde gefallen sein sollen, und Flamininus wäre von dem Andrang des dankbaren Volkes erdrückt worden, wenn er sich nicht schleunigst in sein Zelt zurückgezogen hätte. Auf Philipp von Makedonien war im I. 179 sein Sohn Perseus gefolgt. Dieser war von gleichem Haß gegen die Römer erfüllt wie sein Vater und setzte dessen geheime Rüstungen gegen Rom fort, bis es im I. 171 zu einem neuen Krieg kam. Nachdem die römischen Feldherrn drei Jahre lang den Krieg schlecht geführt, schickte man im I. 168 den 60jährigen, erprobten L. Ämilius Paullus, einen Sohn des gleichnamigen, bei Cannä gefallenen Konsuls, nach Makedonien, und der beendigte den Krieg schnell. Bei Pydna in Makedonien standen sich die beiden Heere zur Schlacht gegenüber. Am Tage vor der Schlacht versammelte der Kriegstribun Snlpicins Gallus die Soldaten um sich und erklärte ihnen, daß in der nächsten Nacht der Mond sich von der 2. bis zur 4. Stunde verfinstern werde; das geschehe nach der Ordnung der Natur zu bestimmten Zeiten, und man könne es vorher berechnen; sie sollten dies daher für kein Unglückszeichen halten. Als die Finsternis eintrat, blieben die römischen Soldaten ruhig, die erschreckten Makedonier aber sahen in dem Verschwinden des Mondes ein Vorzeichen von dem Untergang ihres Reiches. In der nun folgenden Schlacht drang die makedonische Phalanx mit solcher Schnelligkeit und Wucht gegen die Römer an, daß selbst Panllns für kurze Zeit in Schrecken geriet und im Schmerz feinen Purpurmantel zerriß; da sah er in der Phalanx eine Lücke entstehen, in die warf er rasch seine Kohorten, und die Phalanx ward zersprengt. Nicht eine ganze Stunde hatte die Schlacht gedauert, da war das ganze makedonische Heer auf der Flucht; es ward vernichtet. Perseus floh mit seinen Schätzen, von denen sein geiziger Sinn sich nicht trennen konnte, nach der Jnfel Samothrake, wo er sich an den Prätor Oetavins, der die römische Flotte anführte, ergeben mußte. Als er in das Lager des Konsuls Paullus

8. Griechische und römische Geschichte - S. 61

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Erster Abschnitt. Die Griechen. I. Götter und Selben. Götter und Gttershne. 1. Homer ist keine geschichtliche Persnlichkeit. Die Gtter-sagen, die zumeist aus seinen groen Dichtungen Jlias und Odyssee*) geschpft sind, stellen das Ergebnis einer langen Entwicklung dar. Zu-erst haben auch die Griechen Naturkrfte verehrt: Himmel und Erde, Sonne und Gewitter. Die Götter sind Verkrperungen dieser Krfte und fhrten bei den verschiedenen Stmmen ursprnglich verschiedene Namen. Zeus war ein Gott des rtselhaften Urvolkes der Pelasger und der Hellenen in Dodna (Epirus), deren Name dann auf alle Griechen bergegangen ist, hnlich rote in der Jlias der ursprng-Itch in Thessalien heimische Name Acher; Hera wurde in Argos und auf der Insel Samos verehrt, die eine Kolonie von Argos war; Apollon war der Gott der Dorer. Als die Stmme ein-ander kennen lernten, nahm jeder die Götter der andern zu den eigenen an oder verschmolz sie und ihre Namen mit ihnen. Daraus ergab sich dann eine Art Familienverbindung der Götter, eine Tei-lung des Herrschaftsgebietes: neben Zeus, den Himmelsgott, und seine Gemahlin Hera traten seine Shne: Apollon war die Sonne, Hephstos das Gewitter, Hermes die bewegte, seine Tochter Athene (Athena) die reine Luft. Spter, aber schon lange vor Homer, haben die Griechen die Naturkrfte in Sinnbildern dargestellt, und zwar, wie die gypter, *) Aber die Entstehung der Jlias und Odyssee gibt die Schulausgabe der ^ordanschen Jlias-bersetzung von Ed. Prigge (Diesterwegs Samm-lung) Auskunft. Andere Schulausgaben: I. Ziehen. Jlias und Odyssee (Dresden), Minna Niebour, Odyssee (Frankfurt a. M.), Kuttner, B. Stehle (Leipzig).

9. Griechische und römische Geschichte - S. 26

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Makedonien. er kannte Philipp und den einzigen Weg, ihm zu begegnen: Verbndet euch mit Theben, ehe es auch hiefr zu spt ist!" Er selbst bernahm die Fhrung einer Gesandtschaft nach Theben.- seine hin-reiende Rede gewann auch diese Erbfeinde Athens und erfllte sie mit dem todesmutigen Entschlu, an der Seite der Athener zu kmpfen und zu sterben fr das gemeinsame Vaterland. 338 5. Auf botischem Boden, bei C h r o n e i a, erfolgte die Unglcksschlacht. Demosthenes focht mit als einfacher Kriegsmann. Die Bche flssen rot von Blut. Mann fr Mann lag Thebens vornehme Jugend hingemht. Griechenlands Freiheit war verloren, aber feine Ehre strahlte so hell wie je. Mit Heldenmut trug Athen sein Schicksal. Es erwies seinem viel angefeindeten Staatsmann die Auszeichnung, da er auf die Ee-fallenen die Trauerrede halten durfte: die Grabrede auf das Volk der Hellenen und seine Freiheit. 3. Der junge Alexander. 1. Als Kriegsherr der Makedonier und Griechen wollte Philipp den Perserkrieg wieder aufnehmen. Da fiel er durch Meuchelmord. 336 Die Zgel ergriff fein zwanzigjhriger Sohn Alexandros. einc Geburt war mit mehreren Siegesnachrichten zusammengefallen; angeblich in derselben Nacht steckte Herostratos aus Ehr-sucht den Artemis-Tempel zu Ephesus in Brand, und die Weissager verkndeten, ein Licht sei aufgegangen, das ganze Morgenland zu erleuchten. Philippos lie feinen Kronprinzen mit anderen vornehmen Knaben gemeinsam aufs beste erziehen; in eigenhndigem Schreiben bat er den Philosophen Aristoteles, seine Ausbildung zu voll-enden. Sein Leben lang verehrte Alexander den Lehrer, der ihn in die griechische Bildung eingefhrt hatte; er lie seine thrakische Heimatstadt Stageiros, die Philipp gleich vielen anderen zerstrt hatte, wieder aufbauen. Krftig und gewandt bndigte der Knabe den Hengst Bukephalks; in jugendlichem Ehrgeiz klagte er bei einer Siegesnachricht: Mein Vater wird alles erobern und mir nichts brig lassen." Bei Ehroneia gab er den Ausschlag. 2. Kaum im Besitz der Krone, lie er sich von den Griechen als Kriegsherrn gegen die Perser ausrufen. Nachdem er seine Staaten geordnet, trat er den Rachezug gegen Persien an.

10. Römische Geschichte bis 133 v. Chr. - S. 11

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Innere Verhältnisse Horns im 3. Jahrhundert 11 3. Römischer Aberglaube. Livius Xxii l.1 Unheilvolle Vorzeichen, die aus mehreren (Drten gemeldet wurden, erhöhten noch die Furcht (des Volkes). 3n Stciüen sollten die Speere einiger Soldaten gebrannt haben und in Sardinien der Stab eines Ritters, als er auf einer Blauer die wachen nachsah. Rn den Küsten habe man häufig Feuer aufflammen sehen, zwei Schilde hätten Blut geschwitzt, und einige Soldaten seien vom Blitz getroffen worden. Man habe die Sonnenscheibe sich verkleinern sehen, in Präneste seien brennende Steine vom Himmel gefallen, in Rrpi habe man am Himmel Schilde und einen Kampf der Sonne mit dem Monde beobachtet, in (Tapena seien bei Tage zwei Ittonde aufgegangen. Die Bäder bei däre hätten mit Blut untermischtes Wasser gegeben, und aus der Herkulesquelle selbst sei das Wasser mit blutigen Flecken besprengt geflossen. 3n Hntium seien den Schnittern blutige Ähren in den Korb gefallen. 3n Falerii habe man den Himmel wie durch einen großen Kitz gespalten gesehen, und aus der Öffnung habe ein gewaltiges Licht hervorgestrahlt. Die Spruchtäfelchen seien von selbst eingeschrumpft und eines herausgefallen, das die Inschrift trug: „Klars schüttelt den Speer." Um dieselbe Zeit hätten zu Rom das Standbild des Mars an der Rppifchen Straße und ferner die Bilder der Wölfe Blut geschwitzt; auch habe man in Capua den Himmel brennen und bei einem Regenguß einen Mond herabfallen sehen. Nun glaubte man auch unbedeutendere Vorzeichen, so, daß bei einigen Leuten die Siegen wolle bekommen hätten, daß eine Henne sich in einen hahn und ein hahn sich in eine Henne verwandelt habe. Die Meldungen von den Wunderzeichen wurden so, wie sie eingelaufen waren, dem Senat unterbreitet und deren Berichterstatter in der Kurie vorgeführt. Dann richtete der Konsul über die nunmehr vorzunehmenden religiösen Handlungen eine Anfrage an den Senat. Der Senat faßte den Beschluß, die Vorzeichen teils mit größeren teils mit noch saugenden Opfertieren zu sühnen und ferner ein dreitägiges Butzfest bei allen Götterpolstern abzuhalten. Die übrigen Matznahmen sollten so getroffen werden, wie es die Zehnmänner nach Einsicht der (Sibyllinischen) Bücher auf Grund der heiligen Sprüche als dem willen der Götter entsprechend erklären würden. Ruf die Rngabe der Zehnmänner hin beschloß man, vor allem für Jupiter einen goldenen Donnerkeil im Gewicht von 50 Pfund anfertigen zu lassen und Juno sowie Minerva Geschenke aus Silber darzubringen, auch der Juno Regina auf dem Roentin und der Juno Sospita in Lanuvium größere Opfertiere zu schlachten. Ferner sollten die freigeborenen Frauen eine Summe ausbringen und jede dazu 1 Berichtet für den Anfang des Jahres 217, zugleich bezeichnend für die (Erregung, in der sich damals das Volk infolge der kriegerischen Ereignisse befand.
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